Initiative Hirtengrund
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Erhalt der Bachaue + Durchlüftungsschneise

 

Willkommen bei der Bürgerinitiative Hirtengrund.

Unsere Forderung - keine Bebauung des Feuchtgebietes und der 
Durchlüftungsschneise Hirtengrund - wurde inzwischen von der 
Stadt Darmstadt erfüllt. 
Der Stadtrat hat beschlossen, dass das Gelände nicht bebaut wird.

Zur Information lassen wir diese Website noch eine Weile im Netz.

Website:     www.bi-hirtengrund.de

Was wollen wir, bzw. was wollen wir nicht ?                      

Wir fordern den Erhalt der Modauaue Hirtengrund und der verbliebenen Durchlüftungsschneise.
Wir liefern für eine Meinungsbildung interessante und wichtige Informationen.  
Dabei wollen wir  keine Stimmung gegen SPD, CDU und Grüne machen. Diese 3 Parteien sind  nur besonders betroffen. Selbstverständlich wenden wir uns auch an alle übrigen Parteien und  ebenso selbstverständlich auch an alle Bürger, für die Umweltschutz kein Fremdwort ist. Nicht zuletzt auch an alle Bürgerinitiativen, denn hier gibt es Übereinstimmungen.
Die Dringlichkeit ergibt sich aus der Tatsache, dass die Stadt zur Zeit bereits dabei ist, für die Bebauung Grundstücke zu kaufen.


An dieser Stelle ist es angebracht den Link "System Scheuer/Maut anzuklicken.


 
Es ist uns bewusst, dass die Lösung der  Probleme durch Corona vordringlich sind. Eine umfangreiche Unverträglichkeitsprüfung (UVPG) ist während Corona nicht angebracht. Aus diesem Grund würden wir uns  zufriedengeben, wenn der  Magistrat und/oder die Parteien jetzt zeitnah- die von den Grünen vor 30 Jahren bereits geforderte Überprüfung des Bebauungsplans - zu einem passenden Zeitpunkt nach Corona- in Aussicht stellen würden. 
Wir können uns nicht vorstellen, dass die Partei "Bündnis 90 Die Grünen," die von ihr selber gerügte Vorgehensweise von Günther Metzger, heute übernimmt, und ebenfalls eine UVPG ablehnt.  Es handelt sich schließlich um denselben Bebauungsplan. An dieser Stelle empfehlen wir die Original DE-Artikel von Günther Metzger/SPD und die Antwort der "Grünen" auf unserer Website zu lesen.
Hier sollte die Parteiführung umgehend Klarheit schaffen !

Weitere Kernpunkte sind  unsere Argumente, die gegen eine Bebauung sprechen.  Dabei erhielten wir eine überraschende Unterstützung  durch die Sendung "Wer weiß denn sowas?"

Die Frage lautete:
"Was ist eine Schwammstadt ?"  
Unsere Bitte  an die Entscheidungsträger in Darmstadt. Googeln sie den Begriff: "schwammstadt" , und sie werden sehen, dass noch klarer  eine Ablehnung der Versiegelung von Städten nicht sein kann.
Gerade Bachauen als natürliche Rückhaltebecken entlasten bei den immer stärker werdenden Wolkenbrüchen die Kanalisation, und sie halten mit ihrer Sollüberflutung Hochwasser zurück, lassen es versickern und produzieren Grundwasser. Und diese "Win-Win"- Situation kostet keinen Cent. Die Bachaue Hirtengrund muss einfach nur in Ruhe gelassen werden.
(Weitere Informationen hierzu siehe Link: "Warum Bachauenerhalt ?" 

Hier  ein Auszug aus dem Originalartikel von Günther Metzger/SPD  zur Umweltverträglichkeitsprüfung. (27. Dez 1988)

 "Bei der UVP sollen größere Projekte VOR ihrer Realisierung auf ihre Auswirkungen auf die Umwelt überprüft werden." (Das VOR ist wichtig für die heutige Situation.)
Die Antwort der Grünen kam sofort. (s. Artikel 2)" Wenn der Oberbürgermeister schon so einsichtsvoll über UVPs spricht, sollte er ehrlicherweise auch dazusagen, dass in Darmstadt, zumindest in städtischer Eigenverantwortung, noch keine einzige dieser von ihm für so wichtig gehaltenen Prüfungen stattgefunden hat. Statt dessen werde beispielsweise die Eberstädter Hirtengrundhalle - ein geradezu klassisches Beispiel dafür, welch Projekte der UVP bedürfen - ohne jegliche Berücksichtigung von Umweltaspekten hochgezogen." Und weiter: "Es ist offensichtlich, dass die Koalition eine mit klaren Maßstäben und Richtlinien versehene UVP schon deswegen nicht zustande kommen lassen will, weil das bei entsprechendem Ausgang im konkreten Fall durchaus den Verzicht auf Großprojekte in sich trage."            

Um dem massiven Widerstand gegen den Standort Hirtengrund zu begegnen versprach Günther Metzger 1988, im Namen der SPD/CDU Koalition: "Wenn die Hirtengrundhalle steht, wird die gegenüberliegende Modauseite nicht bebaut."
Sie dient als Ausgleichsfläche. 

 Dieses klare Versprechen hatte Erfolg, denn damit legte sich 1989 der Widerstand gegen die Bebauung. 
Für die "Grünen" blieb der gesamte Bebauungsplan mit 18 Jahren zu alt und überprüfungswichtig.                                        

Wir halten an dieser Stelle einmal fest: SPD, CDU und Grüne waren 1989 gegen die Bebauung der südlichen Modauaue.  

Eigentlich wäre die Sache damit erledigt. Leider wurde es aber versäumt Nägel mit Köpfen zu machen und den Bebauungsplan dementsprechend zu ändern. 30 Jahre war das ohne jegliche Bedeutung. Seit November 2019 jedoch bezieht sich die Stadtverwaltung auf den 1972 erstellten Bebauungsplan und kauft Grundstücke  um einen Schulkomplex  (Gebäude, Schulhof, Parkplätze, Zufahrt) zu realisieren. Weder der Stadtrat noch die Parteien wurden davon unterrichtet. Selbst die Schulbehörde wusste von nichts, denn in der Veröffentlichung der geplanten Schulstandorte (DE Nov. 2019) war der Hirtengrund nicht aufgeführt. Die Schulbehörde hatte diesen Standort offensichtlich aufgegeben. Beweis:  Auf einen entsprechenden Vorhalt,  hat im Juni 2020 der CDU Stadtrat, Peter Franz, in der Dreifaltigkeitskirche vor ca. 140 Anwesenden gesagt, dass weder er, noch der Bürgermeister etwas von einem Schulbau im Hirtengrund wüssten, "Man möge es doch unterlassen irgendwelche Gerüchte in die Welt zu setzten." 

Leider war es kein Gerücht. In einer Recherche des DE vom 04. August schreibt die grüne Umweltdezernentin Barbara Akdeniz:"Grundsätzlich ist eine Bebauung an der Modau umweltpolitisch kritisch zu bewerten," und sie nennt den Bau der Hirtengrundhalle umstritten (was sehr diplomatisch ausgedrückt ist).  Aber ihrer Meinung,  man müsse sich jetzt noch nicht mit der Angelegenheit befassen, weil es   noch keinen konkreten Beschluss für  einen Neubau an dieser Stelle gäbe, steht die Aussage von Günther Metzger von 1988 entgegen.  "Bei der UVP sollen Projekte VOR ihrer Realisierung auf ihre Auswirkung auf die Umwelt überprüft werden." 

Die Stadt ist zur  Zeit dabei , durch Ankauf der entsprechenden Grundstücke, den Grundstock für die Bebauung zu legen.. Und das ist doch hoffentlich nicht ohne einen konkreten Beschluss möglich.  So gesehen ist eine Überprüfung , die auch den Namen verdient, längst überfällig,  Wenn wir warten bis der Stadt erst einmal alles gehört, gibt es keine Überprüfung mehr. Dann wird gebaut, und das Regierungspräsidium, die Verbände, die Parteien und Initiativen dürfen wieder einmal kommentieren aber bestimmt nicht mehr mitreden.

FAZIT: Natürlich hat jede Partei das Recht innerhalb von 30 Jahren ihre Meinung zu ändern, vielleicht sogar ein klares Versprechen zu brechen. Aber wichtige Gründe sollten dann schon vorliegen. So hat die Bundesregierung die Kernkraftverträge verlängert und danach den Ausstieg verkündet. Fukushima ist explodiert. 

Auch im Hirtengrund gab es Veränderungen.
Der, lt. Grüne, mit 18 Jahren überprüfungswichtige Bebauungsplan ist jetzt 50 Jahre alt. (Gewohnheitsrecht ?) 
Der OB heißt nicht mehr Günther Metzger/SPD sondern  Jochen Partsch /Bündnis 90  Die Grünen. 
Die Maßstäbe und Richtlinien einer UVP wurden inzwischen erweitert bzw. verschärft.
So schreibt1998 das Umweltbundesamt: ( s. Website) Hochwasser lassen sich nicht verhindern, doch ihre ökologischen und wirtschaftlichen Schäden lassen sich durch konsequente Vorsorge verringern. So sollte der Ausbau von Gewässern möglichst vermieden, sowie natürliche Überschwemmungsräume gesichert und wiedergewonnen werden. Flüsse Bäche und Auen sind das ökologische Rückgrat unsere Landschaften. Ökologischer Hochwasserschutz leistet für ihr Bewahrung einen wichtigen Beitrag (Sebastian Schönauer, Sprecher Arbeitskreis Wasser BUND).
Bezüglich zur Renaturierung statt Versiegelung wurde der Slogan geprägt:
Gebt dem Bach mehr Raum!" 
Auf unserer Website wird ausführlich erklärt, warum das Rückhaltebecken in Ober- Ramstadt eine 
trügerische Sicherheit bietet, und warum bei einer Bebauung das gesamte Gelände mit Erde aufgefüllt werden muss. Die resultierenden Folgen (Wasser im Keller) für die modauabwärts gelegenen Anrainer, ebenso  wie die zusätzliche Belastung der Kanalisation, werden ebenfalls aufgezeigt.

Der verbliebene Teil der Durchlüftungsschneise wird deutlich verkleinert, auch wenn das Schulgebäude  etwas entfernt von der Modau gebaut wird. 
Und was sehr wichtig ist. Diese Einschränkung der Durchlüftung muss bitte zu der Einschränkung durch die Hirtengrundhalle addiert werden. Nochmal kann man nicht argumentieren, die andere Seite würde nicht bebaut.